Und das beängstigendste ist: ich war schon als Kind davon überzeugt, mein späteres Glück liegt in dem, was ich mache. Nicht in denen, die ich liebe. Hat mich nie beunruhigt. Jetzt schon.

Unvorbereitet in eine Prüfung für einen Abschluß den ich nicht will. Morgen, danach dann, alleine trinken oder Gesellschaft suchen. Unentschieden. Sicher ist, ich hasse dieses Fach. Meine Abschlußnote wird das wohl reflektieren.

Glaubhafte Alternativpläne gibt es noch nicht. "Hi, mein Name ist X und nach tausend Semestern und einem wenig beeindruckenden Abschlußzeugnis würde ich gerne einen Job haben, der mich glücklich macht und nichts mit dem Fach zu tun, das ich studiert habe. Was ich kann, weiß ich noch nicht, aber mit viel Geduld und Liebe kriegen wir das schon raus."

Muß unbedingt anfangen, einen Katalog mit marketable skills anzulegen.

Jemals unvorbereitet in eine Prüfung gegangen? Fühlt sich nicht gut an. Entweder ich falle durch oder bestehe mit schrecklicher Note. Weiß nicht, was besser ist. Die Frage jetzt ist nur noch: danach, alleine trinken oder Gesellschaft suchen?

Unfreiwillig zum zwanghaften Update-Checker geworden. Wünschte, ich fände ein treffendes deutsches Wort dafür. Keine Zeit, darüber nachzudenken. PC wird verbannt, zur anderen Seite des Raumes.

why can't you be with me
watching american tv
we'll order in chinese
and ask the world to stay away, please...

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Flucht nach Berlin erstmal verschoben. Flucht nach K. oder W. oder J. in den nächsten Tagen geplant. Flucht nach Innen seit Monaten nur halbwegs effektiv vereitel. Flucht in den Alkohol für Montag fest vorgenommen. Flucht in die Gesellschaft wunderbarer Freunde für Donnerstag vorgemerkt.
Flucht nach New York immer noch das liebste Klischee. Im Central Park sitzen und Tauben füttern, lesen und Ideen für fabelhafte Kriminalromane auf Papier kritzeln. Kaffee aus amerikanisch übergroßen Bechern trinken. Mit offenem Mund zum Dach eines Hauses hochschauen. Leute beneiden, die auf den Stufen ihrer Brownstones sitzen. Berufe der Vorbeigehenden raten. Und die Bilder anschauen, die man in Berlin verpasst hat, weil man viel zu cool für lange Schlangen ist.

Ich werde die Rollkragenpullover vermissen.

"Ich habe eine Wassermelone getragen."

Das einzig positive an dieser Woche: ich habe einen Toilettenreiniger gefunden, der nicht nach Raststättentoilettendesinfektionsmittelzitronenaroma riecht.

Die 10 Gebote des sicheren Radfahrens
Die 10 Gebote der Computerethik
Die 10 Gebote der Europäischen Kommission für die Beschäftigungsreform
Die 10 Gebote der Dachstein-Wanderer
Die 10 Gebote der Cortison-Langzeittherapie
Die 10 Gebote der Katzenernährung
Die 10 Gebote des Sadomasochismus
Die 10 Gebote der Fischersfrau
Die 10 Gebote der Lebensmittelhygiene
Die 10 Gebote der Kopfschmerzpatienten
Die 10 Gebote des Bergwanderer
Die 10 Gebote des Webdesigns
Die 10 Gebote der Hubschrauberpiloten
Die 10 Gebote der glücklichen Familie
Die 10 Gebote der Indianer
Die 10 Gebote des Alfred Biolek
Die 10 Gebote des umweltbewußten Tauchen

            Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.
            Wir Jungpioniere lieben unsere Eltern.
            Wir Jungpioniere lieben den Frieden.
            Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.
            Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
            Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen überall tüchtig mit.
            Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.
            Wir Jungpioniere singen und tanzen, spielen und basteln gern.
            Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.
            Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch.
            
            Wir bereiten uns darauf vor, gute Thälmannpioniere zu werden.
      
Nichts über Lügen aufgeführt. Nummer sieben hat mich immer am meisten irritiert. Ich hab nie gerne gebastelt. Irgendwann werde ich über das Trauma sprechen können, das der Grund dafür ist.

1. Grab the nearest book.
2. Open the book to page 23.
3. Find the fifth sentence.
4. Post the text of the sentence in your journal along with these instructions.

Klaus Kinski: Ich brauche Liebe

[via monolog]

Ich wünschte, ich wäre ein praktizierender Powernapper.

Rechtswirksam.

Hikikomori
1 Mio

Wenn man zu spät im Leben mit Lügen anfängt, kann das verheerende Konsequenzen haben. Lügen will also auch gelernt sein. Ich sollte die zehn Gebote der Jungpioniere nochmal konsultieren. Lügen ist da bestimmt verboten. Zusammen mit "immer Sport machen und seinen Körper damit gesund halten". Meine verspätete rebellische Phase ist jetzt also vorbei. Keine Lügen und Sport. Sagt heute überhaupt noch jemand "Sport"?

Brauche diese Woche einen Helden, der für Nicht-Aufgeben und akademische Leistungen steht. Mir egal, wieviel davon genauerer Prüfung standhalten würde, was Klischee und was Realität ist. Go! Fight! Win! Oder so ähnlich.
Außerdem bin ich gerade gerührt und ein bischen irritiert, daß Schwergewichtsboxen zu einer Vater-Tochter-Sache in meiner Familie geworden ist, inklusive nächtlichem Anruf, um den Beginn des Kampfes nicht zu verpasssen. Vater und Tochter ignorieren dabei den Fakt, daß Tochter Schwergewichtsboxen brutal und beängstigend findet und Anfangsinteresse lediglich dem griechischer-Gott-Körperbau und russischem Akzent galt.

"Rechtsverbindlich" ist ein beängstigendes Wort.

Manchmal kaufe ich Dinge nicht, weil ich die zugehörige Werbung beleidigend finde. Hab seit Monaten keine Buttermilch mehr getrunken, weil mein Supermarkt eben nur die eine Sorte hat. Ich hab einmal versucht, einen Becher aus dem Regal zu nehmen, aber ich konnte ihn nicht anfassen. War ein Bild von D.B. auf dem Deckel. An guten Tagen erkenne ich, wie bescheuert das ist, schließe die Augen und kaufe wegen und dann trotz der Werbung. Zum Beispiel diese Dinger. Sehr, sehr gut. Und warum ein Unternehmen boykottieren, dessen Antrieb die Lebendigkeit der Katze ist?

Je voller der Kühlschrank ist, desto weniger kalte Luft kann rausfallen.

Kühlschrank ist voll mit Fischkonserven und Würstchen im Glas, die mir mein Vater schweigend in die Hand drückt, jedesmal wenn ich wieder abreise.