kurz davor, ein komplettes outfit zu erwerben.

daß ich mir die dinge nicht wieder in ordnung denken kann ist immer noch die größte enttäuschung des erwachsen werdens.

in der rechten schreibtischschublade gefunden: impfausweis, ein wiederverschließbares plastiktütchen der el al mit salz, pfeffer, zucker, löffelchen, serviette und einem zehn jahre alten stück haschisch, einen unbenutzen kleiner-prinz-bleistift.

münchner freiheit spielt gerade imagine und ich hol sicherheitshalber mal die aldi-prachtausgabe (geschenk von großmutter 2)

in zwei stunden gibt die münchener freiheit ein konzert. und wie ich dem soundcheck entnehmen kann, ist die kleinstadtakkustik so fabelhaft, daß ich an meinem schreibtisch jedes verdammte lied werde mitsingen können. vielleicht also doch ein nostalgischer abend im jugendclub, wo sich die thüringische metallszene zu einer zweitägigen extravaganza trifft und sicherlich schon auf mich wartet.

großmutter 1 bringt mir eine schale kernlose trauben und fragt "hast du abgenommen? gar kein atombusen mehr." grossmutter 2 bringt später fettgebackene quarkkeulchen und ein halbes kilo apfelmus und schaut mir beim essen zu. beide berichten, daß sie auf dem friedhof waren und auch das grab des anderen großvaters begossen hätten.

badezimmerinsekten und pollen. nachts so leise und so dunkel, daß ich erschreckt aufwache und glaube, meine sinne verloren zu haben. dafür verdammt kalt gerade.

friseurinnengespräche geführt.