caché gesehen.
die familie im film setzt sich zum abendessen vor eine bücherbedeckte wand. die fremde frau links neben mir murmelt "die haben aber viele bücher." b. rechts neben mir beugt sich rüber und flüstert "ich hab noch ein buch von dir." später bei einer unerwarteten, schnellen und blutigen szene sagen wir alle drei ein synchrones "uh", ich halte mir dabei noch die ohren zu und kneife die augen zusammen. der film kommt langsam zum ende und b. wird nervös, sie hat den film vorgeschlagen, über den wir alle nichts wußten und ich habe angekündigt, sie persönlich verantwortlich zu machen, sollte er vage und ohne befriedigende auflösung enden. der film endet vage und ohne befriedigende auflösung, b. entschuldigt sich ein bischen dafür und die andere b. erklärt laut, daß ich es also von anfang an gewußt habe, weswegen die frauen auf der linken seite jetzt von uns das ende erklärt bekommen wollen. wir erklären es ihnen nicht und fahren nach hause.
(guter film übrigens.)

gestern auf eine lesung geschickt worden. alleine auf einer lesung dann über lesungspublikum nachgedacht und mich fremd gefühlt, bis eine nette dame zwei centimeter vor meinem gesicht darauf hinwies, daß mein hosenstall weit offen stehe. hose geschlossen und nicht mehr fremd gefühlt und bier getrunken. beim bier bezahlen den bierbezahlmann darauf hingewiesen, daß er als guter bierbezahlmann nicht die menge des von mir konsumierten bieres spöttisch-mißbilligend kommentieren darf. vom bierbezahlann darauf hingewiesen worden, daß er das sehr wohl dürfe. zuhause angekommen telefonierend tomatensalat zubereitet, tomatensalat gegessen, eingeschlafen, 4.37 uhr mit dem wunsch, sojasoße zu trinken, aufgewacht. (lesung war sehr gut.)

vier jobs in meinem leben: verkehrszählerin, supermarktkassiererin, küchenhilfe, "psychologische mitarbeiterin"

vier filme, die ich immer wieder sehen kann: annie hall, la boum I & II, und dann nochmal annie hall

vier orte, an denen ich gelebt habe: ostdeutsche kleinstadt, westdeutsche studenten&touristenstadt

vier tv-serien, de ich sehr gern sehe: tatort?

vier orte, an denen ich urlaub gemacht habe: paris, thessaloniki, prag, amsterdam

vier meiner lieblingsgerichte: die familienspezifischen versionen von bratkartoffeln, bohneneintopf, karpfen und gefüllten paprika

vier webseiten, die ich täglich besuche: google, wikipedia, bloglines

vier orte, wo ich jetzt lieber wäre: die üblichen internationalen großstädte, ein haus am ostseestrand für mich allein, in einer karteikartenfabrik, in der bibliothek eines britischen landhauses aus einem agatha-christie-roman

(und weil es die kombinierte kraft der wunderbaren damen pah und little gabi bedarf, um mich solche listen ausfüllen zu lassen, fordere ich hiermit letztere auf, das auch mal zu beantworten. hey, hey!)

sollte ich jemals eine religion gründen wird ein wichtiger bestandteil das preisen kleiner, perfekt gekochter, buttergelber biokartoffeln sein.

beipackzettelmann.

vielleicht ein schlafendes gen, das sich endlich durchgesetzt hat: ab heute bin ich lagerfeld fan.

ein neues bettlaken gekauft. wieder seltsam persönlich genommen und darüber geärgert, daß es diese 120 cm laken nur in feinjersey gibt. laken sollen gewebt sein, nicht gestrickt. jedenfalls mit meinem 120er laken durch den kaufhof gelaufen und wie immer gedacht, daß das ein laken für schlaue vollidioten ist. schlau, weil 120 die perfekte breite für eine matraze ist. schmal genug, um nie alleine in einem zweierbett zu liegen und breit genug, um nie zu zweit in einem einzelbett zu schlafen. und vollidioten, weil die matrazenbestimmer bestimmt haben, daß das format abgeschafft oder nur ganz selten produziert wird und es fast unmöglich ist, vernünftige laken dafür zu bekommen. alle, die es gibt, sind aus diesem dünnen jersey und kosten das doppelte. vollidiotenlaken. wenigstens ist es weiß.

die hingabe in manchen texten von india.arie ist wirklich unglaublich. und ich kann einfach nicht rauskriegen, ob das unwohlsein dabei was mit eigenem unvermögen und ängsten zu tun hat oder ob das gespeist wird aus unpräzise und unreflektiert abgespeicherten vorstellungen über weibliche hingabe und selbstaufgabe.
(auch eine theorie, die ich immer schon mal mitteilen wollte: ich glaube, daß es eine art vierte psychische instanz gibt, die ich alice schwarzer nenne und gerne AS abkürzen würde, was ich aber genau wegen der existenz dieser instanz nicht mache - alice schwarzer sollte nicht zu etwas abgekürzt werden, das wie aas klingen würde.
jedenfalls, diese vierte instanz wird beim heranwachsenden gespeist von allem, was auch nur entfernt mit feminismus, frauenrechten, gleichberechtigung zusammenhängt. wenn man sich wie ich nie wirklich mit diesem material beschäftigt, trotzdem aber immer der festen überzeugung ist, daß das schon wichtig sei, führt das zu einem mittelgut ausgeprägtem sexismusradar und spontanem unwohlsein in einer menge situationen, in denen man das unwohlsein nicht rational erklären kann, bzw. in dem die erklärung für das unwohlsein die leise frage ist, was denn alice schwarzer dazu sagen würde. und ich hab natürlich keine ahnung, was alice schwarzer zu irgendwas sagen würde und würde oft gerne in ruhe rausfinden, was ich dazu sage und warum, wenn da dieses magenzusammenziehende unwohlsein nicht wäre, das den prozeß stört und verhindert. helmut newton nudes schön finden macht bauchschmerzen. andere frauen doof finden macht bauchschmerzen und führt zu frustrierender selbstprüfung nach den eigenen mängeln. behaarte beine oder haarige frauenachseln häßlich finden macht bauchschmerzen. tausend andere sachen auch.)