Er hatte die größte Legosammlung, die ich je gesehen hatte. Und er hatte Comicbücher mit bunten Bildern drauf. Und Maoam. Vor seinem Haus war eine dunkle, feuchte Ecke, in der wilde Erdbeeren gewachsen sind, hab ich seitdem nie wieder gegessen. Sein Vater war Schwimmmeister, und wir sind mit ihm ins Hallenbad gefahren. Ich durfte noch nicht ins große Becken, Christoph schon. Einmal bin ich auf seinem Fahrad mitgefahren, und wir sind einem größeren Jungen begegnet, der seine kleine Schwester in seinem Kart hatte. Christoph hat rübergeguckt und ganz stolz gesagt: "Ich hab auch ein Mädchen dabei.", das fand ich doof. Irgendwann hab ich einen Raider geschenkt bekommen, und Christoph hat gesagt, weil er mein Freund ist, muß ich ihm die Hälfte abgeben. Das hat mich so trotzig gemacht, weil ich nämlich überhaupt gar nichts muß, daß ich nicht mehr mit ihm geredet habe. Vor zwei Wochen hab ich ihn vor der Videothek in W. getroffen, er ist jetzt groß und wunderschön und hat immer noch dieses ruhige, sanfte Lächeln. Und ich hab mich immer noch so für den nicht geteilten Raider geschämt, daß ich nicht stehengeblieben bin und ihn gefragt habe, wie es ihm geht.