Mittwoch, 9. Februar 2005
kleine kinder und wurstscheiben.

gestern an der haltestelle wieder eins gesehen, ein dreijähriger, der hinter seiner mutter hergestolpert ist und dabei eine zusammengerollte scheibe fleischwurst gegessen hat. er hat die hand mit der wurst etwas höher gehalten als notwenig gewesen wäre und den kopf leicht in den nacken gelegt beim abbeißen. die ultimative genießerpose, augen leicht geschlossen. hab mich in diese genießerhaltung mit der wurstrolle reinversetzt und geekelt, ich mag keine feischwurst und schon gar nicht ohne brot. gemerkt, daß ich sogar mein gesicht verzogen habe. dann angst bekommen, das auch zu machen, wenn mein kind irgendwann wurstscheiben ißt und ihm so einen wurstscheibenekel anzuerziehen.

in der straßenbahn innerlich geübt, meinem kind fleischwurstscheiben zu reichen, ohne das gesicht zu verziehen. irgendwann ist mir übel geworden. vielleicht kochschinken, kochschinken könnte ich zur not auch ohne brot. also dem kind in meinem kopf kochschinkenscheiben gegeben, auch selber welche gegessen. dabei plötzlich den impuls gehabt, die weißen fettränder abzumachen. die restliche straßenbahnfahrt damit verbracht zu überlegen, wie schlimm dieser fettrandekel eigentlich sei und ob man das schuldfrei an seine kinder weitergeben dürfe. kurz vorm aussteigen dann entschieden, die fettränder im notfall heimlich abzumachen.

reale probleme immer noch nicht gelöst. große zuversicht aber, was die potentielle wurstscheibenlust meiner zukünftigen kinder betrifft.

  ... bara 00:23   ... link   ... comment   ...  0