Donnerstag, 10. März 2005
shopgirl. immer wieder unfaßbar, wie anstrengend langeweile ist.

ich verstehe weder die marken noch die größen. ich höre mir umtauschmantras an und verweise auf die nächste woche. ich entschuldige mich nicht für die preise. ich kürze keine hosen. ich verstehe nicht, warum fast alle jeans mit kunstvollen und trotzdem immer künstlich ausehenden zerstörungsspuren hergestellt werden. ich überlege erfolglos, was eine jeans mit der spezifikation "new sex cut" mir verspricht.

mittags bringt oma ein töpfchen bohnensuppe mit kaninchenbratenresten vom sonntag, das ich im schneidersitz hinter der ladentheke esse. der laden ist zu kalt, das dach hat ein leck und es tropft auf den karton mit der unterwäsche. sogar der kaffee aus der schweizer maschine ist zu kalt, ich wärme ihn mit heißem dampf auf.

die gemüsefrau vom markt kommt ihr handy aufladen und danach riecht es eine weile nach schulgarten. die vermutlich winzigste frau der welt verschmiert die anprobierten t-shirts mit make-up. die frau, die ich noch nie leiden konnte, will mir ein gespräch über meine lange studiendauer aufdrängen. ein altes ehepaar setzt ein gespräch über teppichband fort, das es gestern im laden nebenan begonnen hat.

  ... bara 17:03   ... link   ... comment   ...  0