Mittwoch, 18. Mai 2005
heute wieder dem kommilitonen begegnet, dessen namen ich mir nicht merken kann. gestern ist er vorbeigeradelt und hat nur gewunken, heute trotz neuer sonnenbrille ("hätt dich fast nicht erkannt.") rangefahren und angehalten. hab die sonnenbrille abgesetzt, ist ja ein netter eigentlich. sofort fragt er, wie weit ich jetzt sei, ob schon fertig und ich sage, nein, noch diplomarbeit und dann noch fünf prüfungen. sei bei ihm genauso. 270 seiten habe er jetzt geschrieben, würde ja eh keiner lesen, müsse er noch ne menge rausschmeißen. sei eher geisteswissenschaftlich, nicht so wie bei mir. er fragt genau nach wie viel ich denn schon geschrieben habe und wie es denn laufe und irgendwann sag ich es ihm halt, daß es mich nicht anspornt, sondern demotiviert, immer noch dabei zu sein. mag er gar nicht hören, erklärt, daß die gelebte zeit nicht umsonst gewesen sei, man habe spaß gehabt, sich weiterentwickelt und überhaupt, vergleichen dürfe man sich nicht. nur wenn mein ziel ein extrem schnell durchgezogenes studium gewesen sei, dann vielleicht sei ich jetzt gescheitert. der hat tatsächlich scheitern zu mir gesagt. ich ärgere mich über sein abfragen. ich ärgere mich über seinen ärger meiner mattigkeit gegenüber. ich ärgere mich über meine mattigkeit. lächeln (linker mundwinkel), sonnenbrille wieder ins gesicht, winken (rechte hand) und abgang. (genau vor einem jahr hab ich ihn das letzte mal gesehen, an genau der gleichen ecke, und wir haben genau das gleiche gespräch geführt.)
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