[viele, viele Fotografien]

"Nick Cave ist sexy. Die Frauen mögen mir zustimmen, die Männer mich belächeln, weil ein so dünner Mann nicht sexy sein kann. Aber es ist wahr, und endlich wird es klar."

Den Morgen verbummelt und jetzt hellwach und sehr gesprächsbereit, aber wen kann man denn jetzt schon anrufen? Blogarchive gelesen und manchmal über die Schulter geschaut, weil es mir wohl peinlich ist, beim lesen aufzulachen oder pseudokommunikativ mit dem Finger vor dem Bildschirm rumzufuchteln. Man entdeckt doch immer wieder neue Verklemmtheiten. Muß ich mir alles noch abgewöhnen für später, wenn ich mal eine reiche (unter Pseudonym veröffentlichte, millionenfach verkaufte Kriminalromane) alte Frau bin, die aufgrund ihrer Allergien leider keine Katzen hat. Will dann endlich rausfinden, was "ein Faß aufmachen" genau bedeutet. Lebt Plenzdorf eigentlich noch? Irrelevant, irrelavant. Duschen, anziehen, die Interaktion zwischen Textsorte und Linearität bzw. Nicht-Linearität untersuchen. Planen zu untersuchen. Oder doch was anderes? Egal, hauptsache endlich konkret werden. Wenn Leute das Wort "Medien" im Zusammenhang mit Diplomarbeit hören und "Interessant." murmel, will ich immer gar nicht weiter mit denen reden. (Elegante Lösung für dieses Problem finden!) Überhaupt, das Interesse bei den falschen Stichwörtern, passiert viel zu häufig in letzter Zeit. Unbedingt mal eine Liste dieser Wörter machen. Listen sind gut. Bißchen viel Kaffee, aber Kaffee ist auch gut.

Mich morgens um 5 aus dem Bett zu prügeln, um vor dem Termin vor dem Termin noch was zu schaffen werde ich mir ganz schnell wieder abgewöhnen. Erstens schaffe ich um diese Zeit noch gar nichts, zweitens sind Bäckereiverkäuferinnen kurz nach 6 noch viel gemeiner als sonst und drittens tut das alles meinem bourgeoisen Magen gar nicht gut.

It's been a bloody stupid day
Don't leave the light on baby

Charles Mingus! Charles Mingus! Charles Mingus!

[warum sagt mir denn keiner was?]

So ein Campus im Herbst, noch bevor das Semester wieder angefangen hat, ist was wunderbares. Noch springen hier die Erstsemster nicht rum, die alle so jung aussehen und ich muß mich nicht fragen, ob ich auch mal so jung war und mich erinnern, was für Pläne ich damals hatte und fragen, warum ich eigentlich immer noch hier bin. Noch kann ich unter meinem Baum sitzen und so tun, als würde mir Zeit keine Sorge machen. Gerade hat sich ein Mädchen unter den Baum neben mir gesetzt, sie ruft dem Kollegen "Nothing" zu, als er sie fragt, was sie denn da gerade mache und wir lächeln uns vorsichtig zu.

Sturm klingeln, klopfen und sofortiges Wohnung stürmen natürlich immer genau dann, wenn man mittags noch ungeduscht im Schlafanzug am Schreibtisch sitzt, Haare nicht entzaust, Bett zerwühlt und die wegen Ich-hab-keine-Zeit-zum-Waschen getragene Stripperinnenunterwäsche (danke, Mama!) zerknüllt in der Zimmermitte liegt.

Sehr entäuscht heute morgen. Die Steckdose im Bad, von der ich ausführlich geträumt habe (Zahnbürste! Fön!), gibt es gar nicht.

Sich Samstag abend mit seinem Mensakumpel zu treffen, um bei Pfefferminztee und Salzstangen endlich vernünftiges HTML zu lernen und Computer zu reparieren, ist toll. Ich kann jetzt binäre Zahlen lesen!

Was macht man mit einem Geheimnis, wenn es nicht mehr geheim ist?