Ich sollte schon längst im Zug sitzen und mit dem Laptop auf dem Schoß entscheiden, welchen Film ich auf den vier Stunden Heimfahrt ansehen werde. Verdammt!

[Sehr gewundert habe ich mich, daß die dort abgedruckte Telefonnummer meine eigene ist. Nach fünf Minuten glühweininduzierter Hilflosigkeit dann aber festgestellt, daß sich zumindest eine Ziffer leicht unterscheidet. Trotzdem kurz Panik bekommen, als ich heute morgen vom Telefonklingeln geweckt wurde.]

Zufällige Weihnachtsfeier unterm Dach des Institutes. Eine andere Abteilung hat Glühwein übrig, ob wir den haben wollen, dann bringen sie Gebäck und zum Schluß noch eine Zimtkerze. Ich bekomme den Glühwein in einer Mickey-Mouse-Tasse, und später wird nachgeschenkt.
Jetzt betrunkenes Rumfrickeln an Experimentalprogrammen, im Ohr immer und immer wieder die gesprochene Version des bizarrsten Märchens, das ich je gehört habe. Sehr nett das alles, ich weiß gar nicht mehr, warum ich die Uni so lange so konsequent gemieden habe.

Im Dezember die Arbeit der letzten sechs Monate nachholen ist nicht möglich. Schlafen kann ich mir fast, aber dann doch nicht ganz abgewöhnen.

R. fängt jetzt auch an, 'groß' zu sagen, ist aber bereit, darauf zu verzichten, wenn ich 'keine Ahnung' aufgebe. Seitdem festgestellt, daß ich 'keine Ahnung' sogar in stillen Selbstgesprächen in meinem Kopf verwende. (Außerdem in Zukunft Geschichten zuende erzählen und nicht mitten im Satz abbrechen. Schwer.)

Ich bin kein Naturtalent. Ich bin nüchtern. Nüchtern müsse es aber auch geben. Danke. (Lektionen in Demut. Wenigstens hab ich es ausprobiert. Und den Schein werde ich verwenden, wofür auch immer.)

In Zukunft bei Hochrechnungen über Studienabschluß nicht das Thema wechseln oder vage bleiben, sondern maßlos übertreiben.

So tun, als wäre es mein Büro und dort arbeiten.

Tabkstellendosenbierscham. Unnötig.

Keine Weihnachtsgeschenke. Keine diktierten Bücherlisten, keine Elektronik. Nur gutes Essen, Schlafen. Bis auf die Augen doch ein Vaterkind.

Party im evangelischen Gemeindezentrum ertragen. Kurze Momente der Panik nur, weil C. mit neuem Haar in der Menge nicht mehr zu lokalisieren war.

Silvesterpläne schon vor Weihnachten abgeschlossen. Der Süden ist sehr viel erträglicher, wenn der Norden auch kommt. (Danke!)

F: Deadline um 7 (wird knapp). Schlafen. 14 bis 20 Seminar. Menschen treffen.
S: 9 bis 17 Seminar. Menschen feiern.
S: Programme basteln. Gutachten schreiben. Menschen treffen.
M: Papier hamstern. Lesen. Denken. Schreiben. Programme basteln. 14 bis 17 Seminar.
D: Papier hamstern. Lesen. Denken. Schreiben. Programme basteln.
M: Umweg und Glühwein.
D: Aushelfen.
F: Aushelfen. Karpfen essen. Laut und deutlich sprechen. Rotwein. Schlafen.
S: Schlafen.

(der linke arm, nicht der rechte)

der rechte oberarm, die farbe der augen, ein erröten (and there's even some evil mothers...)

selbstoptimierungsscheiße, verdammte. (klappt natürlich alles noch nicht. wie sich herausstellt, kann nicht mal ich mich zu irgendetwas zwingen. wird ein spannendes jahr. und es wird knapp werden. sehr, sehr knapp. supertoll auch, daß versuchsmaterial texte über biologie oder literatur. ausgerechnet.)