Damit sich ein Sonntag wie ein Sonntag anfühlt: Käsebrot und Kakao. Funktioniert auch ohne Badewanne, blauen Bademantel und braune Plüschcouchecke.

M. versucht nach zwei Bier die Notwenigkeit einen Roman zu schreiben mit der Folge alternder Porträts der Jelinek in Buchkatalogen zu erlären. Ich kann nach zwei Glas Weißwein nicht mehr bestimmen, wohin die Kommata in den vorherigen Satz gehören. Wochenende light.

Gerade beim Mohnschneckenkauf ganz neidisch geworden auf die Extraversionspunkte, die man bekommt, wenn man wie die Frau neben mir "Einen Vampirkuß und zwei grüne Schlangen!" bestellt.

Heute sind zwei gute Dinge passiert:
gelesen, daß Douglas Coupland an einer Fortsetzung von Microserfs arbeitet, und ich freue mich drauf (trotzdem usw.)
gesehen, daß es tatsächlich Menschen gibt, die ihrem winzigen Telefon mißtrauen und es zum Sprechen vom Ohr wegziehen und vor den Mund halten. Sieht besonders toll aus, wenn alles, was sie sagen, ein schnelles "Ja." ist.

Pfefferminztee statt Kaffee, jedenfalls nach der zweiten Tasse. Außerdem ein Magenschmerztagebuch auf einem kleinen gelben Post It. Sehr viel weniger regelhaft als erwartet bisher. Die Sache mit der Entschlossenheit muß ich weiter üben. Der verdammte Unterschied zwischen Beschließen und Wollen usw. Immer wieder neu und erinnern und entscheiden, daß ich A tun muß, wenn ich B will. Oder eben nur beschlossen habe. Nicht auf wirklich wollen warten.

mohnstriezel mit pfefferminztee. ansonsten einen strich unter nein. verdammt. noch zwei versuche.

Irgend jemand hat sich letzte Nacht in meine Wohnung geschlichen und einen Ordner mit Bildern von meiner Festplatte gelöscht. Oder ich habe das selber gemacht und kann mich nicht daran erinnern. Weiß nicht, was schlimmer wäre. Meine Eltern hören schon seit Monaten eine männliche Stimme im Hintergrund wenn wir miteinander telefonieren. Habe beschlossen, diese Stimme Joachim zu nennen und mit einer Legende zu versehen. My first imaginary boyfriend. They will be so proud. Die ganze Woche schon wieder so verplant, daß ich Termine übereinandergelegt habe. Und eigentlich gar keine Zeit, das wieder zu entwirren und abzusagen. Wenn ich morgen keine Wäsche wasche, hab ich Donnerstag nichts anzuziehen. Und irgendwann muß ich professionelle Hosen kaufen, und professionelle Schuhe auch. Und rausfinden, wie ich mich bezahlen lasse für den Job, für den ich mich immer noch nicht geeignet halte. Der Glue Song von Psapp gefällt mir, aber ich kann nicht aufhören, ihn auf psychopathologische Strukturen hin zu untersuchen. Das könnte ein gutes Zeichen sein, aber das ist es natürlich nicht und das will ich auch gar nicht. B. ist noch nicht 30 und fragt mich nach aktueller Musik. Und R. ist 30 und überredet mich zu Sparfuchsmittagessen im Kaufhof. Buy one, get one free. Kein Wunder, daß ich morgens nicht aufstehen mag.

Milchfettmoleküle, Öffentlichkeitsarbeit, Muttermalinventar usw.

Man darf seine schwäbischen Freunde nicht in den Osten fahren lassen. Dort lernen sie sonst, daß charmant oder gar "vornehm" gefundene Eigenarten gar nicht charmant oder vornehm, sondern ostdeutsch sind. Und dann sind die schwäbischen Freunde enttäuscht.